Was kann ich für den Schutz des Klimas tun?

Heute haben wir einen Beitrag von Sabine, die als Texterin in einem Gemeinschaftsbüro arbeitet.

Ich will das Klima schützen und Müll vermeiden. Aber wie mache ich das am besten und womit fange ich an? Diese Frage beschäftigt mich schon lange. Ich arbeite freiberuflich als Texterin und nutze ein kleines Büro in einem sogenannten Coworking Space. Dort arbeiten neben mir auch Paul, der Webdesigner, Sophia, die Übersetzerin und Joe, der Programmierer. Wir haben alle ein eigenes Büro und nutzen gemeinsam einen Beratungsraum, eine Mini-Küche und die Toiletten. Für den Beratungsraum gibt es einen Belegungsplan, die Verteilung klappt problemlos.




Die gemeinsame Nutzung trägt bereits zum Umweltschutz bei. Wir bräuchten ansonsten mehr als doppelt so viel Platz und mehr Energie. Klar, zunächst war es uns wichtig, Geld zu sparen und die Miete erträglich zu gestalten. Außerdem macht es viel mehr Spaß, mit anderen zusammen zu arbeiten. Doch auch der ökologische Aspekt des Coworkings ist nicht von der Hand zu weisen.

Den Kopierer, die Veranstaltungstechnik und natürlich auch die Kaffeemaschine nutzen wir gemeinsam. Wenn einer von uns bei einem Problem nicht weiterkommt, diskutieren wir auch mal zusammen darüber.

Unser erstes Ideenfindungs-Frühstück

Ich lade meine Kollegen heute zum Kaffee ein. Ich habe Brötchen mitgebracht. Ein Mohnbrötchen für Sophia, ein Käsebrötchen für mich und zwei mit Nugatcreme gefüllte Croissants für Paul und Joe, die beiden Zuckerschnuten. Drei Tüten habe ich bekommen. Das Mohnbrötchen, das Käsebrötchen und die Croissants wurden extra verpackt. Warum eigentlich? Der Bäcker ist gleich nebenan. Was wäre passiert, wenn alle Brötchen in einer Tüte verpackt worden wären? Vielleicht wäre ein Mohnkrümelchen an meinem Käsebrötchen hängen geblieben – na und?
Wie haben unsere Eltern und Großeltern früher eigentlich die Brötchen transportiert?

Büro Frühstück Laptop Croissant

Ich stelle den anderen die Frage. Wir sind uns einig, dass wir für diese Verschwendung von Ressourcen nicht verantwortlich sein wollen. Ab sofort gehen wir mit unserem Brötchenkorb hinunter zum Bäcker und kaufen damit ein. Diese Tüten können wir uns sparen. Auch bei einem weiteren Weg würde auch eine einzige Tüte genügen. Alternativ könnten wir ein wiederverwendbares Gefäß aus Kunststoff nutzen.

Gut, eine kleine Idee zur Müllvermeidung konnten wir also gleich in die Tat umsetzen. Was wäre, wenn jeder auf die Extra-Tüten für die verschiedenen Sorten verzichten würde oder eine wiederverwendbare Box verwendet? Wir könnten eine Menge Papier sparen. Das wäre ein Erfolg!

Wir denken beim Frühstück darüber nach, ob weitere Möglichkeiten zur Müllvermeidung direkt vor unserer Nase, in unserem Coworking Space, schlummern.
Wir sind bereits vorbildlich in der Mülltrennung. Wir trennen Restmüll, Biomüll, Papier, Glas und Kunststoffe. Drei bis vier gelbe Säcke mit Verpackungsmüll und eine blaue Tonne mit Papier fallen alle vierzehn Tage an. Biomüll nimmt Sophie mit, denn sie hat Hühner, die alles auffuttern. Den Kaffeesatz, der bei uns zugegebenermaßen in großen Mengen entsteht, landet auf den Rosenbeeten vorm Haus. Die alte Frau Weinrich, die auch mal eine Lieferung für uns annimmt, wenn wir nicht da sind, pflegt die Rosen und freut sich über den kostenlosen Rosendünger.

Papier über Papier im Briefkasten und beim Drucken




Was uns gleich ins Auge fällt, ist das hohe Aufkommen an Papiermüll. Dieser setzt sich zusammen aus fehlerhaften Ausdrucken, Katalogen, gelesenen Briefen und Zeitschriften, Kartons und einer riesigen Menge an Werbung. Das richtige Trennen des Papiermülls ist wichtig, so kann Papier recycelt und weiter genutzt werden. Aber wäre nicht sogar die Vermeidung möglich?

Werbung im Briefkasten, die keiner nutzt

Zuerst richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Werbung. Da wir alle vier ein Schild an der Haustür und am Briefkasten haben, erhalten wir oft viermal die gleiche Werbung. Der größte Teil wandert ungesehen, ungelesen und ungenutzt im Papiermüll.

Werbung im Briefkasten verursacht Papiermüll

Wir denken darüber nach: Es werden vier Werbezeitungen auf wertvollem Papier gedruckt und mit einem dicken Stapel Werbeprospekten gefüllt. Jeden Mittwoch erhalten wir diese Lieferung. Vor Weihnachten werden die Prospekte noch dicker und noch mehr. Umso länger wir darüber nachdenken, umso wütender macht uns dieser Irrsinn. Diese Produktion erfordert wertvolle Arbeitskraft, Energie und Rohstoffe. Bei der Produktion werden Chemikalien genutzt, die nicht vollständig abgebaut werden können. Auch der Transport verbraucht Energie und schädigt die Umwelt. Warum wird etwas mit so viel Aufwand und Auswirkungen auf die Umwelt hergestellt, was wir gar nicht brauchen? In wie vielen Haushalten und Büros wandern die Prospekte direkt vom Briefkasten in den Müll?

Paul unser Designer fackelt nicht lange und erstellt sofort einen Aufkleber mit der Aufschrift „Keine Werbung!“. Es ist kein 0-8-15 Aufkleber und auch keiner, der übersehen werden kann. Er vermittelt eine deutliche Botschaft und sieht wie alles, was Paul entwirft, echt cool aus.

Er druckt einen Aufkleber für unseren Briefkasten im Haus und für jeden von uns zwanzig weitere. Diese verwenden wir zu Hause, denn dort bekommt jeder von uns die gleiche Werbung noch einmal und der Rest ist für unsere Freunde und Nachbarn gedacht.

Wenn jeder unserem Beispiel folgen würde, der die Werbung nicht haben will, dann müsste doch eine Reduzierung dieses unnötigen Papierverbrauches gelingen, oder?

Wir vereinbaren, ab sofort jeden Mittwoch beim gemeinsamen Frühstück Ideen zur Müllvermeidung und über unseren Einfluss auf den Verbrauch von Ressourcen zu reden. Es gibt noch viel mehr Ideen!