Verrottungsdauer von Abfällen

Wie lange braucht eine Bananenschale zum Verrotten?

Achtlos in die Umwelt geworfener Müll ist leider keine Seltenheit. Beim Spaziergang findet man oft die Spuren von anderen Spaziergängern in Form von PET-Flaschen, Taschentüchern oder Obstresten. Doch wie lange bleiben die Sachen dort liegen, ehe sie verrotten? Was bedeutet eigentlich „Verrottung“?

Verrottung oder auch Vermoderung oder Verfaulung

Verrottung Kompost mit Bananenschale

Der Begriff Verrottung beschreibt die Zersetzung bzw. den Abbau von organischem, meist pflanzlichem Material durch Mikroorganismen (v.a. Bakterien). Dabei entsteht Kohlenstoffdioxid (CO2), Humus und Wasser (H2O). Andere Materialien können nicht verrotten, da sie für Bakterien uninteressant sind. Hierzu zählen z.B. Gegenstände aus Glas und Metall. Sie zerfallen durch den Einfluss von Wind und Wetter. Plastik wird von speziellen Mikroorganismen abgebaut. Dies nimmt extrem viel Zeit in Anspruch.

Wann und wie ein Material abgebaut wird, hängt von vielen Faktoren ab: der Zusammensetzung, der Größe, der Temperatur und vielem mehr.




Hier sind ein paar Produkte mit ihrer ungefähren Abbaudauer in der Natur:

  • Papiertaschentuch ca. 3 Monate
  • Bananenschale 6 Wochen (außer bei kalten Temperaturen, dann deutlich länger)
  • Apfelgehäuse 2 Wochen
  • Orangenschalen bis zu 2 Jahren
  • Nylonfasern 60 Jahre
  • Verpackungen von Cornflakes und Müsli ca. 6 Wochen
  • Blechdose 500 Jahre
  • Tageszeitung 1-3 Jahre
  • Zigarette 1-5 Jahre
  • Kaugummi 5 Jahre
  • Aludose 10-100 Jahre
  • Plastiktüten für Obst 10-20 Jahre
  • Chipstüten 80 Jahre
  • Feuerzeug 100 Jahre
  • Plastikflasche 500 Jahre
  • Glasflasche ca. 4000 bis zu 1 mio. Jahre

Bei der Zersetzung von Papier kommen die Verdauungsenzyme von Mikroorganismen zum Einsatz. Papier besteht aus Zellulose. Meist ist Papier jedoch mit Beschichtungsmaterialien wie z.B. Lacke, Kunststoffe und Klebstoffe versetzt, was den Abbauprozess verlängert.

Wer hat nicht schon mal unterwegs einen Kaugummi ausgespuckt und nicht weiter darüber nachgedacht? Früher bestanden Kaugummis aus Baumharzen, welches nicht weiter problematisch war. Heute jedoch werden v.a. Substanzen auf Erdölbasis verwendet. Mikroorganismen haben Schwierigkeiten diese abzubauen.




Metalle bestehen aus anorganischem Material und können daher nicht verrotten. Ihr natürlicher Feind ist der Rost. Sie zerfallen durch Korrosion (lat. corrodere = zernagen, zerfressen). Beim verrosten werden immer wieder kleine Teile abgesprengt. Aluminium (Getränkedosen) sind rostfrei. Bei Aluminium oxidiert nur die oberste Atomschicht.

Da Kunststoffe auf Erdölbasis hergestellt werden, sind ihre Bestandteile nicht wasserlöslich. Somit können Mikroorganismen die Zellwand nicht passieren.

Unabhängig von der Abbaudauer, gehört Müll einfach nicht in die Natur, sondern in den Mülleimer bzw. den Komposthaufen/braune Tonne. Größere Verpackungen und Haushaltsgeräte nimmt der Wertstoffhof entgegen.
Nur gemeinsam und durch das Mitwirken jedes Einzelnen bekommen wir das Müllproblem in den Griff.